Der Kampf einer Familie um Hoffnung und Bildung in Malawi
Das Schulspeisungsprogramm von Mary's Meals schenkt Elise und ihrer Familie neue Hoffnung auf eine bessere Zukunft
Nach den verheerenden Folgen des Zyklons Freddy und der durch El Niño bedingten Dürre schenkt das Schulspeisungsprogramm von Mary's Meals Elise und ihrer Familie neue Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Elise besucht die Chilangoma-Grundschule in Malawi. Ihr Heimatdorf liegt nur 20 Minuten Fußweg von der Schule entfernt. Doch obwohl die Stadt Blantyre nur 10 Kilometer entfernt ist, bestehen zwischen beiden Welten enorme Entwicklungsunterschiede. Das Zuhause der Familie verfügt weder über Strom noch fließendes Wasser, und die einzige Kochmöglichkeit ist ein Herd im Freien.
Elise lebt mit ihren Eltern Asiyatu und Joseph sowie ihren Geschwistern Sadik (10) und Tiyankhulenji (Tiya) (8), die beide mit Behinderungen geboren wurden.
Die Auswirkungen von Dürre und Wetterextremen auf besonders verletzliche Gemeinschaften
Als wir Elise und ihre Familie zum ersten Mal trafen, waren sie gerade dabei, sich von den dramatischen Folgen des Zyklons Freddy zu erholen. Dieser war einer der dritttödlichsten tropischen Wirbelstürme auf der Südhalbkugel und brachte katastrophale Sturzfluten mit sich, die massive Schäden an Häusern, Ackerflächen und lebenswichtiger Infrastruktur verursachten. Mehr als 1.200 Menschen verloren ihr Leben.
Doch Freddy war nicht die einzige Naturkatastrophe, die Malawi traf. Die Regenzeit 2023/2024 war von einer El-Niño-bedingten Dürre geprägt, die die Ernten von über einer Million Haushalte zerstörte. Anfang 2024 erklärte der Präsident in 23 von 28 Distrikten den Katastrophenzustand.
Elises Familie baut hauptsächlich Mais und Maniok an, doch der Zyklon zerstörte ihre Ernte fast vollständig. Sie konnten kaum etwas ernten, nichts verkaufen, um sich in den mageren Monaten Lebensmittel zu kaufen, und hatten weder Saatgut noch Dünger für die kommende Aussaat. Die anhaltende Dürre, steigende Preise und Lebensmittelknappheit verschärfen ihre Situation zusätzlich.
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Ernährungsunsicherheit als Ursache von Hunger und Unterernährung
Das Schicksal von Elises Familie steht exemplarisch für die Lage im gesamten Land: Fast 5,7 Millionen Menschen (28 % der untersuchten Bevölkerung) befinden sich in einer schweren Ernährungskrise (IPC-Phase 3 oder schlimmer). Rund 416.000 Menschen werden sogar der Notstandskategorie IPC-Phase 4 zugeordnet – nur eine Stufe unterhalb einer Hungersnot. Bis zu 40 % der Bevölkerung sind von den Auswirkungen von El Niño betroffen.
Besonders Kinder sind von der Ernährungsunsicherheit betroffen, da die Unterernährungsraten steigen und sich viele Familien Grundnahrungsmittel wie Mais nicht mehr leisten können. Frauen in ländlichen Gebieten tragen oft die Hauptlast dieser wirtschaftlichen Notlage, da sie für die Ernährung ihrer Familien verantwortlich sind.
Zusätzlich zu den Naturkatastrophen treiben weltweite Preissteigerungen die Kosten für Lebensmittel weiter in die Höhe. Im November 2024 lag die Inflationsrate für Nahrungsmittel in Malawi bei 33,7 %. Auch die Preise für Treibstoff, Saatgut und Dünger sind gestiegen. Die Kraftstoffknappheit beeinträchtigt zudem die Lebensmittelversorgungsketten, den Transport und den Zugang zur Gesundheitsversorgung, wodurch sich wirtschaftliche Ungleichheiten vertiefen und besonders marginalisierte Bevölkerungsgruppen noch stärker benachteiligt werden.
Die Dürre führt zu schlechten Ernten und Lebensmittelmangel
Bei unserem letzten Besuch trafen wir Elise in ihrer Schule. Trotz ihres großen Fleißes konnte sie die Prüfungen für das Primary School Leaving Certificate of Education (PLCE) im Jahr 2023 nicht bestehen. Ohne dieses Zertifikat kann sie keine weiterführende Schule besuchen.
Elises Mutter Asiyatu erzählt uns: "Wir haben überlebt, aber es war unglaublich schwer. Unser einziges Einkommen stammt aus Gelegenheitsarbeiten auf den umliegenden Feldern, doch das reicht nicht aus, um den Ernteverlust auszugleichen. Wir haben sogar versucht, Gemüse anzubauen, doch die Trockenheit hat alles vertrocknen lassen."
Normalerweise reicht die Maisernte der Familie für etwa sechs 50-kg-Säcke pro Jahr. Doch im Juni 2024 konnten sie aufgrund der geringen Niederschläge nur etwa einen halben Sack ernten. Joseph berichtet: "Wir kämpfen darum, unsere Familie zu ernähren, aber ohne Geld für Dünger wird die nächste Ernte nicht besser ausfallen."
Schulspeisung als Rettungsanker in Malawi
Ein Lichtblick für die Familie ist die Schulspeisung von Mary's Meals. Alle drei Kinder erhalten täglich eine nahrhafte Mahlzeit in der Schule, wo sie lernen, spielen und trotz aller Herausforderungen auf eine bessere Zukunft hoffen können.
"Wir tun unser Bestes, um Elise zu unterstützen, damit sie sich auf die PLCE-Prüfung im Jahr 2025 vorbereiten kann. Mit etwas Geld aus Gelegenheitsarbeiten konnten wir ihre Studien- und Prüfungsgebühren bezahlen", erzählt Asiyatu. "Wir träumen davon, dass sie ihre Ausbildung erfolgreich abschließt, denn wenn sie es schafft, wird es unserer ganzen Familie helfen."
Dieser Glaube an die Kraft der Bildung und die lebensverändernde Wirkung der Schulspeisung treibt Mary's Meals an.
Veronica Chinangwa, Kommunikationsmanagerin von Mary's Meals Malawi, ist für die strategische Kommunikation und die Stärkung der Bekanntheit von Mary's Meals in Malawi verantwortlich.
Mit nur 22 Euro kann ein Kind ein ganzes Schuljahr lang mit nahrhaften Mahlzeiten versorgt werden. Mary's Meals erreicht derzeit täglich mehr als 1,5 Millionen Kinder in Schulen im südlichen Afrika. Gerade jetzt ist Ihre Unterstützung wichtiger denn je, um diese Arbeit fortzusetzen und auf die prekäre Situation in der Region aufmerksam zu machen. Gemeinsam können wir noch mehr Kinder erreichen, die auf diese lebenswichtigen Mahlzeiten warten.