Dürre treibt Familien in Sambia an den Rand des Abgrunds
Mary’s Meals schenkt Hoffnung
Mary’s Meals schenkt Hoffnung inmitten von Stromengpässen, Missernten und weit verbreitetem Hunger, die durch die historische Dürre in Sambia verursacht wurden.
Bei einem Besuch in der Kagoro-Grundschule in Sambia saß mir Euphrasia Banda gegenüber, eine Großmutter, die plötzlich die Verantwortung für zehn Enkelkinder übernehmen musste. Ihre Kinder – zwei Söhne und drei Töchter – waren vor Kurzem in die Stadt gezogen, um Arbeit zu suchen, und hatten ihre Kinder in ihrer Obhut zurückgelassen.
„Wir haben kein Einkommen“, erzählt sie. „Diese Dürre hat uns an den Rand unserer Existenz gebracht. Deshalb haben meine Kinder beschlossen, in der Stadt Arbeit zu suchen, damit sie Geld schicken können, um die Kinder zu ernähren.“
Wie Millionen Sambierinnen und Sambier leidet auch die 45-jährige Witwe unter den katastrophalen Auswirkungen der Dürre, die die landwirtschaftliche Produktion des Landes verwüstet hat. Alles, was sie in der Anbausaison 2023/2024 gesät hatte, fiel der Hitze und dem ausbleibenden Regen zum Opfer. Die wenigen Erträge reichen nicht einmal für eine Woche aus. In den letzten zwei Monaten musste die Familie, die in Euphrasias Einzimmerwohnung lebt, mit unreifen Mangos oder Maiskleie aus der örtlichen Mühle überleben.
Dürre führt zu schwerer Ernährungsunsicherheit
Die Trockenheit in der Regenzeit 2023/2024 war die schlimmste seit 40 Jahren. Sie hat Ernten zerstört, Weideland für das Vieh verdorren lassen und die Wasserversorgung drastisch eingeschränkt. Im Februar 2024 rief der Präsident den nationalen Katastrophenfall aus. Heute sind schätzungsweise 5,6 Millionen Menschen von akuter Ernährungsunsicherheit der Stufe „Krise“ (IPC-Phase 3) oder schlimmer betroffen – ein Anstieg von über 200 % im Vergleich zum Vorjahr.
Wenn es regnet, geschieht dies oft mit heftigen Winden und Blitzen, die Menschenleben fordern. Oder es regnet so stark, dass der ausgedörrte Boden die Wassermassen nicht aufnehmen kann – was zu Sturzfluten führt, die Ernten weiter zerstören und das Risiko wasserbedingter Krankheiten wie Cholera erhöhen.
Die historische Dürre hat auch weniger offensichtliche Folgen. Im Oktober 2024 versank Sambia im schlimmsten Stromausfall seit Menschengedenken. Bis zu 84 % des Stroms im Land stammen aus Wasserkraft, doch die gefährlich niedrigen Pegelstände reichten nicht mehr aus, um die Turbinen anzutreiben.
Schulspeisung gibt Kindern Halt
Mangani, einer von Euphrasias Enkeln, ist 15 Jahre alt und besucht die Kagoro-Grundschule.
„Zu Hause gibt es große Probleme“, erzählt er. „Wenn die Schule geöffnet ist, sind wir glücklich, weil es dort sauberes und nahrhaftes Essen gibt. Das gibt mir Kraft und hilft mir, mich zu konzentrieren. Zu Hause haben wir oft nichts zu essen. Manchmal essen wir nur Mangos, mehr nicht. Deshalb möchte ich später Präsident werden. Ich will allen Menschen, die hungern, kostenlos Essen geben.“
David Phiri, Schulleiter der Kagoro-Grundschule, an der Mary’s Meals täglich Mahlzeiten bereitstellt, berichtet: „Allein in diesem Jahr ist die Zahl der Schüler an dieser Schule dank des Schulspeisungsprogramms von rund 600 auf über 1.000 gestiegen. Jeden Morgen kommen Menschen zu mir nach Hause und bitten um Essen. Die Not ist groß. Wer durch die Dörfer geht, sieht überall Menschen, die Mangos essen – das ist ihre einzige Nahrung.“
Schulspeisung als Rettungsanker
Euphrasia hofft inständig, dass die Krise, die Sambia und das südliche Afrika erfasst hat, bald überwunden wird. Doch es wird Jahre mit regelmäßigen Regenfällen brauchen, bis sich die Landwirtschaft und die betroffenen Gemeinden erholen.
Bis dahin verlässt sie sich weiterhin auf Mary’s Meals, um ihre Enkel zu ernähren – in der Hoffnung, dass die tägliche Mahlzeit in der Schule ihnen eine bessere Zukunft ermöglicht. Euphrasias Enkel gehören zu den mehr als 450.000 Schulkindern in Sambia, die dank lokaler Freiwilliger jeden Tag eine Mahlzeit von Mary’s Meals erhalten.
„Ich weiß nicht, wie ich Mary’s Meals danken soll“, sagt sie. „Der Brei, den meine Enkel in der Schule bekommen, ist ein Segen für mich. Wenn sie satt sind, ist mein Herz ruhig.“
Ihre Hilfe macht den Unterschied
Mazuba Ignatius Mwiinga, Leiter für Wachstum und Kommunikation bei Mary’s Meals Sambia, betont, wie wichtig Unterstützung in dieser schweren Zeit ist.
Mit nur €22 kann ein Kind ein ganzes Schuljahr lang mit einer täglichen Mahlzeit versorgt werden. Aktuell verteilt Mary’s Meals täglich nahrhafte Mahlzeiten an über 1,5 Millionen Kinder in Schulen im südlichen Afrika.
Gerade jetzt sind wir mehr denn je auf Ihre Unterstützung angewiesen. Mit Ihrer Hilfe können wir noch mehr Kinder erreichen, die sehnsüchtig auf eine tägliche Mahlzeit warten.