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Kinder in Sambia

Zehn Jahre Schulspeisungsprogramm

In der Ostprovinz Sambias

Veröffentlicht am

Zehn Jahre Schulspeisungsprogramm von Mary's Meals in der Ostprovinz Sambias: 
Bildung fördern, Zukunft sichern

„Ich glaube, wenn ein Kind satt ist, kann es zur Schule gehen und sich konzentrieren. Ein hungriges Kind hingegen kann das nicht“, erklärt Peter Chanda, Schulleiter der Kapara-Grundschule in Sambias Ostprovinz.

Seit der Einführung des Schulspeisungsprogramms von Mary's Meals im Jahr 2014 ist die Schülerzahl an der Kapara-Grundschule von 500 auf über 1.400 gestiegen. Vor zehn Jahren gehörte Kapara zu den ersten 25 Schulen, die von Mary's Meals in Sambia unterstützt wurden und täglich rund 18.000 Schülerinnen und Schüler (oder „Lernende“, wie sie in Sambia genannt werden) erreichte. Die Einführung des Programms hat auch die schulischen Leistungen deutlich verbessert: Während die Erfolgsquote in der 9. Klasse vor zehn Jahren noch bei 50 % lag, beträgt sie heute über 80 %.

Panji Kajani, Landesdirektor von Mary's Meals in Sambia, hat das Programm seit 2014 geleitet. Mittlerweile werden täglich mehr als 400.000 Kinder in 11 Bezirken der Ostprovinz mit Schulmahlzeiten versorgt. Dabei ist Mary's Meals der größte Partner der Regierung in der Schulspeisung. Zurzeit arbeiten wir daran, das Programm weiter auszubauen, um noch mehr Kinder in überwiegend ländlichen, schwer zugänglichen Gebieten zu erreichen, die unter Hunger und Ernährungsunsicherheit leiden.

Panji erläutert: „Obwohl Sambia über große natürliche Ressourcen verfügt, durchlebt das Land wirtschaftlich schwierige Zeiten. Nach wie vor ist die Nahrungsmittelversorgung stark von Kleinbauern abhängig. Besonders die Ostprovinz leidet seit drei Jahren unter einer schweren Dürre, von der es mehr als nur eine gute Regenzeit braucht, um sich zu erholen. Da Mary's Meals sein 10-jähriges Jubiläum in Sambia feiert, ist der Bedarf an unserer Hilfe größer denn je. In den letzten Monaten sind wir in zwei weitere Bezirke expandiert und haben über 60.000 Kinder neu in unser Programm aufgenommen. Dank unserer großzügigen Unterstützer werden wir bis Anfang 2025 über 500.000 Kinder erreichen.“

Zwei Mädchen in Sambia

Trotz des wirtschaftlichen Wachstums Sambias in den letzten zehn Jahren, vor allem bedingt durch den Kupferbergbau, leben mehr als zwei Drittel der Bevölkerung in Armut. Laut Welternährungsprogramm haben 3,3 Millionen Menschen nicht genug zu essen (1) und 34,6 % der Kinder unter fünf Jahren sind von Wachstumsverzögerungen (2) betroffen. Die Herausforderungen in ländlichen Gebieten wie der Ostprovinz sind enorm.

Die Ostprovinz erstreckt sich über ein großes Gebiet, grenzt im Osten an Malawi und im Süden an Mosambik. Lusaka, die Hauptstadt Sambias, ist eine achtstündige Autofahrt entfernt, wovon die Hälfte der Strecke über schlecht ausgebaute Straßen führt. Im Jahr 2022 lebten in der Region knapp 2,5 Millionen Menschen. Chipata, die Provinzhauptstadt und Sitz des Landesbüros von Mary's Meals, ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt zwischen Sambia und Malawi. Hier gibt es einige größere Arbeitgeber und Tausende von Kleinstunternehmen, die hauptsächlich im Handel tätig sind. Viele der Geschäftsleute nutzen Fahrräder als Transportmittel – ein Überbleibsel der einstigen Fahrradfabrik der Stadt, die früher zahlreiche Arbeitsplätze bot, jedoch schon seit Langem geschlossen ist.

Panji beschreibt die besonderen Herausforderungen in dieser Region: „Unsere Aufgabe ist es, den am stärksten gefährdeten Kindern zu helfen und dorthin zu gehen, wo der Bedarf am größten ist. In der Ostprovinz bedeutet dies, das Programm in entlegene Gebiete zu bringen und die logistischen Hürden bei der Lebensmittellieferung und Überwachung der Schulspeisung zu überwinden – besonders in der Regenzeit. Wir wissen, dass unsere Schulmahlzeiten Kinder aus großen Entfernungen anziehen. Oft legen sehr junge Kinder eine Stunde oder länger auf unbeleuchteten Straßen und Wegen zurück, um zur Schule zu gelangen. Deshalb konzentrieren wir uns bei unseren jüngsten Expansionsplänen darauf, unser Programm auf Schulen in den Bezirken auszuweiten, in denen wir bereits aktiv sind, um die Distanzen zu verringern, die die Kinder zurücklegen müssen.“

Rodgers Njovu, der in Chiyewe nahe der Taonga-Grundschule lebt, an der 2014 die ersten Mahlzeiten verteilt wurden, ist Familienoberhaupt einer achtköpfigen Familie. Drei seiner Kinder besuchen die örtliche Schule. Drei seiner Kinder besuchen die örtliche Schule. Die Familie bestreitet ihren Lebensunterhalt durch den Anbau von Sojabohnen, Mais und Tabak und verdient zusätzlich etwas Geld durch die Herstellung von Ziegeln. Er beschreibt die Bedeutung des Programms: „Die schlechten Regenfälle der letzten Jahre haben es uns schwer gemacht. Ich sehe, wie die Kinder zur Schule eilen, weil sie wissen, dass es dort Essen gibt, und ich bin Mary's Meals sehr dankbar dafür. Das Schulspeisungsprogramm hat vielen Familien geholfen. Wenn wir mit den Lebensmitteln nicht über die Runden kommen, können wir auf die Schule zählen. Die Kinder können sich besser konzentrieren und erhalten eine gute Ausbildung. Ich kenne Jugendliche, die dank des Schulspeisungsprogramms von Mary's Meals eine weiterführende Schule oder sogar die Universität besucht haben, und andere, die durch das Programm herausragende Leistungen erbracht haben. Das Programm hat nicht nur unsere Kinder gestärkt, es hilft uns auch, die Armut zu lindern.“

Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Mary's Meals ist die aktive Einbindung der Gemeinschaft. In Zusammenarbeit mit der Schule übernimmt die Gemeinde die Verantwortung für den täglichen Ablauf des Programms. Sie organisieren den Dienstplan der freiwilligen Köche, kümmern sich um die Lagerung und Sicherheit der Lebensmittel, bereiten die tägliche Mahlzeit zu und führen detaillierte Aufzeichnungen. Peggy, eine freiwillige Köchin an der Nyakutwa Primary School, beschreibt die Bedeutung dieses Modells: „Ich habe in der letzten Saison etwas Landwirtschaft betrieben und nur noch fünf Säcke Mais für den Rest des Jahres übrig. Diese Säcke werden jetzt länger reichen, weil meine Kinder in der Schule Brei bekommen."

„Wenn mein Kind in der Schule isst, braucht es zu Hause nur noch eine weitere Mahlzeit. Das hilft uns, unser knappes Essen länger strecken zu können. Statt dass mein Maisvorrat im Oktober aufgebraucht ist, reicht er jetzt bis Januar. Der Brei bringt vielen Familien große Vorteile – er hat uns wirklich gerettet.“

Auch die Regierung erkennt die wichtige Rolle von Mary's Meals im Leben vieler Kinder in der Ostprovinz an, wo die Organisation der größte Partner bei der Schulspeisung ist. Malalu Mulundika, die sambische Ministerin für Schulgesundheit und Ernährung, lobt die Zusammenarbeit: „Mary's Meals und das Bildungsministerium pflegen eine enge, wertvolle Partnerschaft. Überall dort, wo das Schulspeisungsprogramm eingeführt wird, sinken die Abbruchquoten und die Einschulungsraten steigen. Besonders in der Ostprovinz, wo Mary's Meals vor allem tätig ist, sind die Prüfungsergebnisse seit Langem überdurchschnittlich gut. Wir sind daher äußerst dankbar und glücklich über die Unterstützung, die uns durch dieses Programm zuteilwird.“

Dank der Großzügigkeit unserer Spender wird Mary's Meals seine Arbeit in Sambia fortsetzen – solange sie benötigt wird.

 

1 HungerMap LIVE (wfp.org)
2 Prävalenz von Stunting, Größe für das Alter (% der Kinder unter 5 Jahren) - Sambia | Daten (worldbank.org)